Ich habe einmal ein Protestschild gesehen, auf dem eine möglicherweise nicht voreilige Frage gestellt wurde: „Der Kommunismus ist tot.“ Kommt als nächstes der Kapitalismus?“ Wenn die Antwort „Ja“ lautet, welches vernünftige Wirtschaftssystem könnte an seine Stelle treten?
Parecon: Life After Capitalism von Michael Albert bietet eine
Antwort: PARTIzipative WIRTSCHAFT, eine Wirtschaft, die die Aufteilung befähigender und entmächtigender Aufgaben sowie die Zuweisung durch eine Reihe partizipativer Planungsrunden umfasst. Albert, Autor und Manager der Website des Z Magazine (www.zmag.org), gipfelt in zwölf Jahren des Schreibens und Nachdenkens über Parecon mit Parecon.
Albert geht zunächst auf einige Grundlagen ein, dann stößt er immer wieder auf die heiligen Wirtschaftskühe rechts (Märkte ignorieren wichtige externe Effekte) und links (zentrale Planung ist diktatorisch, Bioregionalismus ist zu vage). Anschließend beschreibt er Parecon im Detail, nennt einige Beispiele für das Leben in Parecon und geht dann auf verschiedene Kritikpunkte gegen Parecon ein. Im gesamten Buch ignoriert Albert erfrischend verschiedene Tabus, während er eine Vision für eine bessere Zukunft schmiedet. Diese Vision basiert auf vielen aktuellen und früheren Beispielen, von denen einige auf der Website von parecon zu finden sind (www.parecon.org).
Als ich Parecon las, fühlte ich mich seltsamerweise an Milton Friedmans Manifest „Kapitalismus und Freiheit“ erinnert, obwohl Friedman und Albert politisch Lichtjahre voneinander entfernt sind und Parecon viel einfacher zu lesen ist. Friedmans Buch entfachte weltweit die Flammen des Neoliberalismus (wuchernde Märkte). Mit Übersetzungen in bereits 11 Sprachen könnte Parecon das Feuer einer wachsenden weltweiten anti-neoliberalen Gegenreaktion schüren. Wenn die Weltwirtschaft weiter ins Wanken gerät und die Menschen nach besseren Alternativen hungern, könnte „Parecon“ für einige Zeit zur Pflichtlektüre werden.
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